Wenn man im Fehlerfall einen Linux-Server debuggen muss, kann es sein das die (gut gemeinte) Default Sysctl Konfiguration dem Admin die Konsole „vollmüllt“.
Die Fehlermeldungen die der Kernel in die Konsole ausgibt sind zwar in der Regel wichtig und sollten WIRKLICH gelesen werden, helfen bei der Fehlersuche und vor allem -behebung natürlich nicht. Es wäre also schön wenn man die Meldungen temporär deaktivieren könnte.
Lösung
Temporäre Abhilfe (bis zum nächsten boot) schafft dmesg. Mit dieser Zeile unterbindet man alle ungewollten Nachrichtenausgaben:
dmesg -n 1
Wobei es in aktuellen Linux-distributionen (Debian, Ubuntu, Fedora …) noch schneller geht:
dmesg -D
-D = Disable. Was einen Alias zu -n 1 darstellt. Der Parameter -E = Enable schaltet die Augabe wieder ein. Ein Reboot ist nicht notwendig.
Manchmal ist ja gar nicht die Technik schuld, sondern die bedienende Entität. Oder anders ausgedrück: Dumme User, oder DAUs („Dümmste anzunehmede User“). Ich habe letzte Woche einen wie ich finde großartige neue Bezeichnung aus dem medizinischen Bereich gelernt: Morbus Bahlsen. Glücklicherweise nicht für mich, sondern für einen „Patienten der der seine verpflichtende Corona-Impfung mit religiösem Eifer abzulehnen suchte“ 🤦♂️
Schön zu erfahren, welche Bezeichnungen andere Berufsgruppen für diesen Zustand haben. Der Vollständigkeit halber hier die in unserem direkten Umfeld einge gebräuchlichen Bezeichner 😁
Morbus Bahlsen Im Medizinerdeutsch eine scherzhafte Umschreibung für Debilität bzw. Dummheit. Die Bezeichnung leitet sich von einem deutschen Keks-Hersteller ab und ist aus umgangssprachlichen Ausdrücken wie „einen an der Waffel haben“ bzw. „weicher Keks“ abgeleitet.
PEBCAK / EIFOK / ZBuS DER Klassiker. The „Problem Exists Between Keyboard And Chair“. Das gemeldete Problem reduziert sich eindeutig auf die Zone „zwischen Tastatur und Stuhl“. Im Beamtendeutsch (auch staatliche Instanzen haben zynische Admins) auch gerne „ZBuS“ genannt, das „Problem befindet sich zwischen Bildschirm und Stuhl“. Aus der amerikanisch-akademischen Gemeinschaft um „Error In Front Of Keyboard“ bereichert.
BDU Die aggressivste variante, für unbelehrbare Nutzer Vorbehalten. „Brain Dead User“ oder auch „Brain Dead Unit“ (je nach Verhalten). Auf gut Deutsch: Das dinf „Hirntote Benutzer“
ID10T Der Klassiker, das Wort „Idiot“ in L33tSP34K. Gerne als „Comment“ im AD für ganz bestimmte Objekte genutzt. Eine gute Anamnese ist bei der Fehlersuche hilfreich!
Layer-8 Fehler Das OSI-Schichtmodell endet eigentlich mit dem 7. Layer, der Anwendungsschicht. Irritierenderweise wurde bei der offiziellen Standartisierung der „8. Layer“, also der Anweder, ignoriert. Jeder Admin weiss aber um diese besonders fehleranfällig Komponente.
InstRes User Aus dem Maschinenbau: „Instructions Resistant“ oder auch „Resistent gegen Anleitungen“. Im Akademisch-Schulischen Bereich auch als „Bildungsresistent“ genannt.
Auf einer RDS Farm durften wir soeben diesen Fehler suchen. Einige Benutzer erhielten beim Versuch Word-Dateien im Explorer via Doppelklick zu öffnen die Meldung:
Die Arbeitsdatei konnte von Word nicht erstellt werden. Überprüfen Sie die TEMP-Umgebungsvariable.
Außerdem dauert es extrem lange, bis Word die Datei(en) öffnet. Das funktioniert, dauert nur wahnsinnig lange.
Lösung
Mit der %TEMP% Variable und dem Temp-Pfad hat diese Meldung in der Regel nicht viel zu tun. Der Fehler wird auch nicht von Word selbst verursacht, sondern von der Vorschau für Word-Dateien im Explorer. Selbige holt sich einen veralteten Verweis aus der Registry für einen Vorschauhandler, den es nicht mehr gibt.
Die folgenden Schlüssel sind in der Regel (bis auf Unterschlüssel) leer, enthalten also keine Werte. Wen dem so ist, einfach den ganzen Schlüssel mit Unterschlüsseln löschen, der Fehler ist dann sofort weg.
„Aus gegebenem Anlass“ dieser Artikel zu E-Mails. Viele Admins bekommen von Ihren Anwenderchen schon mal anfragen, ob eine Mail „echt“ sei. Grundsätzliche finden wir das gut, denn besser einmal zu viel gefragt als einmal zu viel geklickt 👍
Da kommen plötzlich E-Mails zu einer „Domainvalidierung“ von der Domain „domainvalidierung.de“:
(for the english version please see below)
Sehr geehrte NAME,
aufgrund der Richtlinien der Internet-Verwaltungsorganisation ICANN sind wir verpflichtet, die Korrektheit der Inhaber-Kontakten bei der Registrierungen von Domains unter allen generischen Domain-Endungen zu überprüfen und Ihre E-Mail-Adresse als Domain-Inhaber zu validieren.
Wir möchten Sie daher bitten, mit Aufruf des folgenden Links die Korrektheit Ihrer Kontakt-E-Mail-Adresse zu bestätigen:
https://www.domainvalidierung.de/0123123123132abc12312313/
In Ihrem Fall erfolgt diese Validierung unter anderem für die folgende
Domain: EXAMPLE.com
Sofern Sie noch weitere Domains mit einer generischen Endung auf dieselbe Inhaber-E-Mail-Adresse bestellt haben, so werden diese durch die Bestätigung des oben aufgeführten Links ebenfalls automatisch validiert.
Wichtiger Hinweis: Wenn Sie Ihre E-Mail-Adresse nicht bis zum
DATUM bestätigen, werden gemäß den ICANN-Richtlinien alle neuen Domain-Registrierungen, die diese E-Mail-Adresse als Inhaber-Kontakt verwenden, bis zur Bestätigung der E-Mail-Adresse diskonnektiert.
Solche Domains bleiben dann zwar registriert, sind jedoch technisch nicht mehr erreichbar. Eine Rekonnektierung ist dann jederzeit über den Aufruf des o.g. Links möglich. Eine Angabe Ihrer Kundendaten oder sonstiger persönlicher Informationen ist für die Validierung nicht erforderlich.
(...)
Lösung
Diese Mail kommt tatsächlich von der Domain-Verwaltungsorganisation ICANN. Sofern die DKIM/SPF-Angaben im Header natürlich fehlerfrei sind. Den Anweisungen also bitte folgen!
Seit 2014 etwa achtet die Organisation genauer auf die Einhaltung der Richtlinien für generische Domainendungen (com/net/org/info …). Dazu werden regelmäßig einmal im Jahr diese Bestätigungsmails verschickt.
Das Fehlen einer erreichbaren Emailadresse kann Probleme mit sich bringen. Der Domaininhaber verstößt mit einer nicht erreichbaren Emailadresse nämlich gegen die Vergaberichtlinien der Domainvergabestellen. Diese erfordern „stets aktuelle Inhaberdaten“.