Wer kommt auf sowas? GDI-fix im 7-Zip Changelog

Manchmal fragt man sich, wer auf sowas stößt. Und das auch noch kompetent debuggt 🤔

Frisch aus dem aktuellen 7-Zip 24.08 Changelog:

[…] there was a leak of GDI objects (internal resources in Windows) in „Confirm File Replace“ window, causing problems after 1600 displays of „Confirm File Replace“ window from same running 7-Zip process.

In meinem Kopf entsteht dazu ein Bild von einem total frustrierten Furry, dem sich die flauschigen Nackenhaare aufstellen, weil das Backup der Manga-Sammlung nicht vernünftig zippt – und bei der Eintausendsechshundertundersten Meldung das 7-Zip GUi crasht.

Schön, das das endlich gefixt ist 😀

Windows Hello (PIN/Biometrie) für Benutzer vollständig zurücksetzen

Manchmal geht Windows Hello kaputt. Windows Hello verwaltet die Computerlokale Komfort-Anmeldung mit „einfachen“ PINs, Fingerabdrücken, der Gesichtserkennung und so weiter. Grundsätzlich eine nette Erfindung, welche Anmeldung an Windows etwas komfortabler macht.

Es gibt Momente, in denen das kaputtgeht. Zum Beispiel wenn sich in der Domäne (AD/AAD) die PIN-Richtlinien ändern oder sich zwei Profile widersprechen.

Die Fehlermeldungen sind leider wenig zielführend. Wir haben die Meldung „Diese Option ist derzeit nicht verfügbar“ nach der PIN-Eingabe gesehen, die Fehlernummer 0x801c0451 beim Versuch die PIN zurückzusetzen und verschiedene Fehler nach einer Biometrischen Anmeldung.

Lösung

Die einfachste Möglichkeit ist, Windows Hello radikal zurückzusetzen und sauber neu zu konfigurieren. Das geht am einfachsten, indem man den Zertifikatsspeicher von Hello vollständig zu entfernt:

Certutil -DeleteHelloContainer 

Das muss im Kontext des betroffenen Benutzers passieren. Bei einer defekten Windows-Anmeldung tut es auch ein angemeldeter Administrator, der die Shell „Als Benutzer“ ausführt. Nach dem Reboot kann man Hello dann neu einrichten, als hätte es das vorher nicht gegeben.

Windows VPN Fehler „Ein interner Authentifizierungsfehler ist aufgetreten“

Heute habe ich (viel zu lange) an einem interessanten Fehler herumgesucht.

Eine benutzende Person konnte sich nach einem (korrekten) Kennwortwechsel nicht mehr per VPN einwählen. Die Domänen-Anmeldung funktioniert aber, PC-Zugriff kein Problem, Dateiserver, Microsoft 365, ERP … alles mit dem neuen Kennwort kein Problem. Einzig die VPN-Einwahl funktioniert nicht mehr:

Im Ereignisprotokoll des Clients (der Server protokolliert gar nichts – auch im IASLog nicht) tauch diese Meldung „645“ von RasClient (Ereignis-ID: 20227) auf:

CoID={EE17AD36-00AF-4D2E-B293-A43EFD0E0DBA}: Der Benutzer "<NAME>" hat eine Verbindung mit dem Namen "<VERBINDUNG>" gewählt, die Verbindung konnte jedoch nicht hergestellt werden. Der durch den Fehler zurückgegebene Ursachencode lautet: 645.

Lösung

Das neue Kennwort enthielt ein ganz bestimmtes Sonderzeichen: (Euro-Zeichen)

Windows NT4 ist schuld. Das konnte noch kein € (Euro-Zeichen). Ersetzt man das Zeichen geht’s sofort.

Details

In diesem VPN wird SSTP genutzt, also PPTP-over-TLS. Schnell, einfach, sicher, flexibel und sehr gut zu verwalten. Das bedeutet aber, dass die Authentifizierung CHAP (MSCHAPv2) nach RFC2759 nutzt. Und da gibt es schlichtweg nur ASCII im „Password“ Feld. Etwas anderes gab es 1999 unter NT4 noch nicht so richtig 🤪

Der Windows Client, NICHT der Server, prüft also die Kompatibilität mit der RFC und bricht bei der Nutzung von High-Characters sofort ab. Daher auch der interne Authentifizierungsfehler am Client.

vCenter Update 8.0.3 schlägt fehl „Pre-Install failed for vmidentity:Expand“

Das Upgrade auf den neuen vCenter Server 8.0.3 („U3“) bleibt gerne mal mit diesem Fehler stehen:

Pre-install failed for vmidentity:Expand

Das Logfile in /var/log/vmware/applmgmt/Patchrunner.log verrät auch ein paar mehr Details:

vmidentity:Expand INFO vmidentity Found ssoserver cert in TRUSTED_ROOTS, This will be deleted from store
vmidentity:Expand INFO vmidentity.utils Deleting cert from TRUSTED_ROOTS VECS store
vmidentity:Expand ERROR vmidentity.utils Failed to execute command '['/usr/lib/vmware-vmafd/bin/dir-cli', 'trustedcert', 'unpublish', '--cert', '/storage/seat/software-updateub8jty50/stage/scripts/patches/payload/components-script/vmidentity/<Cert_filename.pem>', '--login', '<VC FQDN>']'
vmidentity:Expand ERROR vmidentity.utils dir-cli failed. Error 1168: Operation failed with error ERROR_NOT_FOUND (1168)

Lösung

Es gibt da noch eine Bug im Update-Setup, das das Zertifikat „ssoserver“ nicht aus dem Certificate-Store gelöscht bekommt. Aber man kann das einfach manuell machen und das Setup danach fortsetzen.

  1. Alias des „ssoserver“ Zertifikates besorgen (Die Zahlenkette hinter der Bezeichnung „Alias“)
    /usr/lib/vmware-vmafd/bin/vecs-cli entry list --store TRUSTED_ROOTS --text | egrep 'Alias|ssoserver|Key Usage' -A 1 | egrep -v 'Entry type|--'
  2. Das falsche Zertifikat löschen („<ALIAS>“ durch die Zeichenkette von 1. ersetzen)
    /usr/lib/vmware-vmafd/bin/vecs-cli entry delete --store TRUSTED_ROOTS --alias <ALIAS> -y

Danach kann man das Setup mit einem Klick auf „resume“ fortsetzen.

Excel/Word „Die Datei kann nicht geöffnet werden, da der Dateipfad größer als 259 Zeichen. Kürzen Sie den Pfad oder den Dateinamen“

Es kommt vor, dass Benutzer beim Öffnen von Dateien aus tief verschachtelten Ordnern (oder sehr langen Pfadnamen) diese Fehlermeldung von Office-Apps wie Excel, Word oder PowerPoint erhalten:

Die Datei kann nicht geöffnet werden, da der Dateipfad größer als 259 Zeichen. Kürzen Sie den Pfad oder den Dateinamen

Abgesehen von dem grammatikalischen Fehler, dass im ersten Satz das abschließende Verb fehlt (vermutlich „ist“), stimmt diese Meldung.

Lösung

Es gibt keine Lösung, aber einen Workaround.

Microsoft Office-Apps, allen voran Excel, unterstützen keine Pfade mit mehr als 259 Zeichen. Das hat mit der heiligen Abwärtskompatibilität zu tun, denn es könnte ja sein das noch ein Unternehmen auf VB-Macros aus den 90ern baut. Und mit „ein“ sind hier „100% der Fortune 500“ gemeint 😉

  • Windows local and UNC files: 260 characters
  • OneDrive / SharePoint files synced to the local drive: 260 characters
  • Online OneDrive / Online SharePoint files (opened directly in the WebApp) 400 characters

Der Workaround ist einfach: Die Excel-Web-App nutzen und die Datei direkt auf dem Sharepoint (Online) bearbeiten,